Roswell


Als Roswell-Zwischenfall oder Roswell-(UFO-)Ereignis (engl. Roswell [UFO] incident) wird seit 1980 der Absturz eines angeblich außerirdischen unbekannten Flugobjekts (UFO) im Juni oder Juli 1947 in der Nähe der Kleinstadt Roswell im US-Bundesstaat New Mexico bezeichnet. Vielfach wird einfach der Ortsname dafür verwendet. Skeptiker sprechen vom Roswell-Mythos oder der Roswell-Legende.

Die UFO-Theorie stammt aus Presseberichten über eine „fliegende Untertasse“ vom 8. Juli 1947, deren Fund die United States Army gemeldet hatte. Diese erklärte dazu am selben Tag, bei Roswell gefundene Trümmer gehörten zu einem abgestürzten Wetterballon mit einem Radarreflektor.
Charles Berlitz und William L. Moore machten den vergessenen Vorfall mit ihrem Buchtitel als Roswell-Zwischenfall 1980 weltweit bekannt. Sie verbreiteten die Verschwörungstheorie, die US-Regierung habe damals ein außerirdisches Raumschiff und Leichen außerirdischer Lebewesen (Aliens, siehe dazu auch Grey) gefunden, heimlich untersucht und halte sie bis heute versteckt. Dem folgten viele weitere Bücher und Filme mit zahlreichen Varianten zu diesem Thema. Der Roswell-Zwischenfall entwickelte sich in den 1990er-Jahren zum bekanntesten angeblichen UFO-Vorfall weltweit, ging in die Popkultur ein und wurde zum Anknüpfungspunkt für zahlreiche Science-Fiction-Geschichten.

Im Jahre 1994 deckten mehrere Autoren und die US Air Force (USAF) auf, dass die Trümmer von kombinierten Ballons mit Schallsensoren stammten, deren Eignung zum Aufspüren sowjetischer Atomtests 1947 in Alamogordo, New Mexico, unter strengster Geheimhaltung getestet worden war (Projekt Mogul). Ein zweiter USAF-Bericht von 1997 überprüfte Zeugenaussagen zu Aliens und führte aus, sie seien haltlos, erfunden oder durch Fallschirmpuppen angeregt worden.

Roswell Daily Record: Titel vom 8. Juli 1947

 Seither erschienen zahlreiche weitere Bücher mit Aussagen weiterer Zeugen und zusätzlichen Details zu dem Ereignis. Bei allen Unterschieden gehen sie gemeinsam davon aus, dass mindestens ein außerirdisches Raumschiff mit Aliens bei Roswell abgestürzt sei. Die US-Regierung verberge dies seit 1947 mit Desinformation, Ignorieren oder Verhöhnen von Augenzeugen und Gewaltandrohungen gegen sie vor der Öffentlichkeit.

Friedman befragte 1989 den Leichenbestatter Glenn Dennis aus Roswell. Dieser sagte aus, ein Armeevertreter habe ihn am 9. oder 10. Juli 1947 telefonisch nach Vorräten an luftdicht versiegelbaren Kindersärgen gefragt. Eine Krankenschwester des Armeehospitals habe ihm erzählt, sie habe an der Autopsie seltsamer, kleiner kindähnlicher Leichen mitgewirkt. Danach habe man ihr das Verlassen des Hospitals befohlen.
Im Jahre 1989 sendete die US-Fernsehserie Unsolved Mysteries eine Folge zur Rekonstruktion der Vorfälle bei Roswell. Darauf meldete sich der Hobbygeologe Gerald Anderson und behauptete, er habe drei tote Aliens unter dem abgestürzten UFO gesehen und einen lebenden Alien, der sich den Toten genähert habe. Dann habe Militärpolizei ihn vertrieben. Der frühere Soldat Frank Kaufmann erklärte 1989, er habe 1947 als Mitglied eines Suchtrupps des Militärs in einiger Entfernung von Brazels Ranch ein intaktes UFO, halb begraben im Sand und mit mehreren toten Aliens, gesehen.

Laut Zeugenaussagen einiger am Projekt Mogul beteiligter Ingenieure, vor allem des Projektleiters Charles B. Moore, gehörten die von Brazel am 14. Juni 1947 entdeckten Trümmer zum Testflug Nr. 4 eines Ballonzuges, der am 4. Juni gestartet und nahe der Foster-Ranch als vermisst gemeldet worden war. Moore rekonstruierte dessen Flugbahn in Südwest-/Nordost-Richtung bis zum Ort Arabela (etwa 27 km von der Foster-Ranch entfernt). Er räumte ein, dass das US-Militär den Absturz dieses Ballonzugs 1947 vertuscht hatte, um das Projekt streng geheim halten zu können.

Roswell Daily Record: Titel vom 8. Juli 1947   Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Quelle : Wikipedia